AKTUELLES
Das war das Jahr 2023
Veröffentlichungen, Lesungen, Vorträge...
Am 8. April 2024 erscheint ein neues Buch!
IAnfang April 2024 erscheint mein neues erzählendes Sachbuch We are Volcanoes über drei starke Frauen im Westend-Verlag.
Die drei Biologinnen Rachel Carson (1907 - 1964), Lynn Margulis (1938 -2011) und Donna Haraway (*1944) , von deren Leben und Werk ich erzähle, haben sich seit den 1950er Jahren mit der Frage beschäftigt, wie sich die Menschheit von der Natur entfremdet hat. Gegen viele Widerstände haben sie Fachgrenzen überschritten, neue Verbindungen zwischen naturwissenschaftlicher Forschung, Philosophie, Soziologie und Evolutionsbiologie geschaffen und beschrieben, wie eng verflochten wir mit anderen Lebensformen der Erde sind. Sie haben schon zu ihrer Zeit die zentralen Fragen gestellt, die heute wichtiger denn je sind, wenn es um unsere Überlebenschancen in der Zukunft geht.
Die Naturwissenschaftlerinnen sind reif geworden für uns, und wir sind reif(er) geworden für ihre Gedanken. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in den End-Zeiten von Anthropozän und Kapitalozän, entfaltet jedes ihrer Werke eine neue Wucht und Wichtigkeit und macht auch Hoffnung. Wir können und müssen handeln, und dafür anders denken lernen - so wie Carson, Margulis und Haraway. Deshalb dieses Buch.
„Es wäre ein riesiger Gewinn, Klarheit über unser Tun zu gewinnen, es wirklich ganz und gar auf diesem Planeten zu verankern… Kein dumpfer Weltschmerz, sondern aufgeklärte Wirklichkeit.“
Eva von Redecker, Philosophin
in ihrem Buch "Bleibefreiheit"
„Wir sind Vulkane. Wenn wir Frauen unsere Erfahrungen als unsere Wahrheit, als menschliche Wahrheit, einbringen, verändern sich alle Landkarten. Es entstehen neue Berge. Das ist es, was ich will - ich will hören, wie ihr ausbrecht."
Ursula K. Le Guin, amerikanische Schriftstellerin,
eine der berühmtesten Science-Fiction-Autorinnen*
Abgeschlossen
Nobelpreisträgerinnen im Spiegel der Zeit
4-teilige Veranstaltungsreihe des Deutschen Frauenring OR Lübeck e.V. in Kooperation mit der Stadtbibliothek Lübeck
#2 – Pearl S. Buck (1892 - 1973),
Literaturpreisträgerin von 1938
Dienstag, 20. Februar 2024 um 18 Uhr im Scharbausaal der Stadtbibliothek Lübeck
(Hundestraße 5 – 17)
Buchautorin Charlotte Kerner spricht über das Leben und Werk von Pearl S. Buck und setzt es in Beziehung zur Lebensgeschichte des Gründers der Volksrepublik China Mao Zedong. Zwei Leben, die zeitlich parallel verliefen und viel erzählen über das komplizierte Ost-West-Verhältnis – damals wie heute. Mehr Infos!
Eintritt frei. Hutspende erwünscht!
Abgeschlossen
Montag | 23.10.2023 | Beginn 18 Uhr
Audimax der Uni AM3
Hallo Sharjah!
Auf das Framing kommt es an, deshalb habe ich dieses nebenstehende Foto von mir im Dubai-Frame ausgesucht.
Dubai-Frame heißt eine Aussichtsplattform, die als überdimensionaler Rahmen konstruiert wurde. Weil ich die Arabischen Emirate zwischen 2015 und 2020 mehrmals besucht habe, wurde ich eingeladen an einem Info-Abend über Sharjah mitzuwirken, dem Nachbar-Emirat von Dubai, mit dem die Universität zu Lübeck einen Doktorand*innen-Austausch pflegt. Dieses Programm ist umstritten:
Unmöglich mit einem Land wie Scharjah, der dortigen Universität zu kooperieren, meinen einige Studierende und Dozent*innen, weil dort die Sharia noch Gesetz ist.
Richtig meine dagegen ich, weil es immer darauf ankommt, wie es tatsächlich in einem Land aussieht, denn die Verfassung und die Verfassungswirklichkeit sind zwei verschiedene Dinge. Die Menschenrechts-Konvention (nur) unterschrieben zu haben oder sie tatsächlich umzusetzen, ebenso. Gleichberechtigung in einem Grundgesetzartikel bedeutet noch lange nicht Gleichberechtigung im gesellschaftlichen Alltag und keine Gewalt gegen Frauen.
Es gibt Widersprüche: Ich habe mich in Dubai als Frau so sicher gefühlt und so frei – auch nachts – bewegen können, wie selten in einem anderen Land. Der Preis: Die totale Video-Überwachung, also auch Kontrolle.
Um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, sind persönliche Kontakte, ein Gedankenaustausch extrem wichtig: Die Arabischen Emirate (länger) zu bereisen und sich auch mit deren Geschichte zu beschäftigen, bedeutet den eigenen Eurozentrismus zu hinterfragen. Dabei schließt lernen und verstehen wollen niemals aus, kritische Fragen zu stellen. Und sowieso gilt: Einmal sehen, ist besser als hundert Mal hören. Gängige Vorurteile gibt es auf beiden Seiten!
In Dubai heißt eine Staatliche Organisation, die Info-Ver-anstaltungen für Ausländer*innen anbietet "Open Doors, Open Minds". Genau darauf kommt es an für jede und jeden.
Ich bin gespannt, wie am Montag das Framing aussehen wird… gerade auch nach den schrecklichen Ereignissen in Israel und Gaza seit dem 10. Oktober.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Veranstaltung ist kostenlos. Genaue Infos finden Sie hier!
SA | 26.08.2023 | 16:00 - 00:00 Uhr
21. Lübecker Museumsnacht
Abgeschlossen
COME TOGETHER
Unter diesem Motto haben mehrere Lesungen stattgefunden...
…auf der Osterinsel
im Museum für Natur und Umwelt
Charlotte Kerner las aus ihrem Roman „Kopflos“, dessen letztes Kapitel zum „Am Nabel der Welt“, auf die Osterinsel entführt.
Vor 28 Jahren bereiste die Autorin die abgelegene vulkanische Insel in Polynesien und machte dieses Eiland Jahre später zum Schauplatz ihres Near-Future-Romans. Ein Ausnahmeort für Ausnahmegefühle! Im Anschluss an die Kurzlesung bestanddie Möglichkeit zum Gespräch in der Ausstellung „Hoffnung am Ende der Welt – Von Feuerland zur Osterinsel“ im 1. Obergeschoss.
Wo: Museum für Natur und Umwelt
…im Element Wasser
in den Räumen der GEDOK-SH
Charlotte Kerner stellte ihren Essay „Der Tanz um das goldene Wasser“ vor, erschienen in der von der Bundes-GEDOK herausgegebenen Anthologie „Wir reden vom Wasser“.
Davor und danach lasen Kolleg:innen ihre Texte und sprachen Mitglieder der Sparte Bildende Kunst über ihre in den Räumen ausgestellten (nicht nur Wasser-)Bilder. Das genaue Programm siehe hier.
NEUAUSGABE des Romans April 2023
KOPFLOS am Nabel der Welt
Der Roman KOPFLOS von Charlotte Kerner ist in einer Neuauflage beim Lübecker Verlag Rote Katze wieder erhältlich.
Ergänzt wird der Roman, der im Jahr 2008 bei piper, München, erschienen und lange Zeit vergriffen war, nun mit einem Essay des Neurologen, Prof. em. Detlef Kömpf, der das Thema des neuen Untertitels Zwischen Leib und Seele für Laien verständlich aufgreift.
In diesem Near-Future-Roman erzählt die Autorin die Geschichte einer Kopftransplantation, die eine zentrale Frage aufwirft: Wer ist dieser so entstandene und neu zusammengesetzte Mensch? Was prägt "den Neuen", eher der Kopf oder sein Körper? Wie endet dieser Kampf "zwischen Leib und Seele"?
Weil dies eine extreme Geschichte sei, hätte der Roman für sein Ende – so erklärt Charlotte Kerner - auch einen "extremen Schauplatz" benötigt. Sie entschied sich für die Osterinsel, den einsamsten Ort der Welt. Dort spielt das letzte Buchkapitel mit dem Titel „Am Nabel der Welt“; so nennen und erleben die Rapa-Nui, die Bewohner:innen der Osterinsel, ihre Heimat, wo bis heute der alte Vogelmann-Kult lebendig ist.
Deshalb fand die Vorstellung der Roman-Neuauflage, quasi die "zweite Buchpremiere", auch an einem besonderen Ort statt: In der Ausstellung „Hoffnung am Ende der Welt: Von Feuerland zur Osterinsel“, die seit 31. März im Lübecker Museum für Natur und Umwelt (MNU) in Zusammenarbeit mit der Völkerkunde gezeigt wird.
Charlotte Kerner las am Dienstag, dem 4. April, im dortigen Vortragssaal nicht nur aus KOPFLOS, sondern sie erzählte auch mehr zur Entstehungsgeschichte des Buches und über ihre Reise auf die Osterinsel, die sie vor nun bald 28 Jahren mit ihrem Mann besucht hat.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier
Lesung & Gespräch, 17. und 18. April, Mailand
Abgeschlossen
EILEEN GRAY forever
Ich verliebte mich zuerst in ihre Möbel und dann in die Frau, deren Lebensmotto war: To create, one has to question everything. In meinem 2002 erschienenen Buch „Die Nonkomformistin“ habe ich das faszinierende Leben der Architektin und Designerin Eileen Gray (1878 - 1976) aufgeschrieben, und 20 Jahre später begeistert sie mich noch immer.
Die deutsche Firma ClassiCon – mit der exklusiven Lizenz, Grays Möbelentwürfe heute "nachzubauen" – präsentierte anlässlich der Mailänder Möbelmesse, in der Galerie Antonio Colombo Arte Contemporanea, bildnerische Arbeiten der Künstlerin. Gray fertigte die meisten Gouachen und einige Collagen als Vorlagen für ihre Teppichdesigns, aber sie stelle diese künstlereischen Arbeiten nie aus, ihr Leben lang blieb sie eher eine "private Malerin". Umso spannender war es, dass diese kreative Seite Grays nun öffentlich gemacht wurde.
Für mich war dies ein besonderes, ja auch bewegendes „Wiedersehen", vor allem durch die positiven Rückmeldungen der vielen Besucher:innen. Denn wen die Designerin einmal in ihren Bann gezogen hat, die kommt nie wieder von ihr los: Eileen forever .
Ich war eingeladen worden, die Texten für diese Ausstellung zu verfassen, die den Titel trug: Non Conformist Artist. Außerdem erzählte ich an drei Stationen in der Ausstellung etwas über ihr Leben und zwar vor den dazu passenden Arbeiten oder mit den Füssen auf den gewebten Kunstwerken.
Die Pressemeldungen, die Begleitbroschüre zur Ausstellung und ebenso Fotos von Gray´s bildnerischen Arbeiten sind hier einzusehen.
Die Design-Ikone Adjustable Table
mit Buch und Autorin
(Foto: W. D. Turné, Lübeck)
Internationaler Frauentag, 8. März, Lübeck
Abgeschlossen
BLEIBT BEWEGT
"Wir Frauen sind weit gekommen, aber noch lange nicht am (gleichberechtigten) Ziel angekommen!" So stand es im Faltblatt "Bleibt Bewegt", mit dem in Lübeck eingeladen wurde, auch den Frauen*tag 2023 wieder gemeinsam zu feiern. Der 8. März war und bleibt schließlich ein Tag der Frauensolidarität über Grenzen jeglicher Art hinweg. Zusammen mit der Literaturwissenschaftlerin Antje Peters-Hirt und Elke Sasse, der Lübecker Frauenbeauftragte, habe ich die Idee und Konzeption mit entwickelt.
Die Frauen.Film.Woche mit neun Filmen an acht Tagen wurde sehr gut angenommen: Ausverkauft war "Mutter" mit Anke Engelke, am schlechtesten besucht war - zu Unrecht! - der Dokumentarfilm "Alice Schwarzer" (nicht zu verwechseln mit dem Zweiteiler in der ARD, in der eine Schauspielerin Schwarzer darstellt), ein fulminanter Erinnerungstrip von den Anfängen der zweiten Frauenbewegung bis heute...
Mein persönlicher Favorit wurde "Bettina", ein wirklich bewegendes Zeitdokument über das Leben der Sängerin Bettina Wegner und auch die deutsche Widervereinigung.
Die Filme, die Einführungen dazu und Gespräche danach, brachten im Kommunalen Kino Koki viele Frauen - und wenige Männer - zusammen: "Um sich zu erinnern, was war und was ist. Und um sich auszutauschen, was in Zukunft sein soll!"
Mehr auch zu den ausgewählten Filmen ist hier nachzulesen.
4. März 2023, 23 Uhr, St. Petri zu Lübeck
Abgeschlossen
Hommage für die Fadenspinnerin Donna Haraway
Die seit Jahren beliebten nächtlichen Petri-Visionen, ein inszeniertes Spiel um Themen der Kunst, der Wissenschaft und der Religion in der Lübecker Universitätskirche St. Petri – starteten am Samstag, dem 4. März, in das neue Jahr 2023 mit der Reihe „Fadenspiele“.
Dieser Begriff geht auf die amerikanische Philosophin Donna Haraway zurück. Deshalb führte die Autorin Charlotte Kerner zunächst in die Gedankenwelten der Philosophin Haraway ein, und zwar mit der assoziativen Hommage „Die Fadenspinnerin“.
An diesem Auftakt-Abend war der „Knotenpunkt“ das erste zu bespielende Muster: Inmitten der künstlerischen Rauminstallation „Enfleshing“ von Mandy El-Sayegh sprach deshalb der Anatom Dr. Reinhard Eggers zunächst über die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen aus Umwelt und Körper im Gehirn-Knotenpunkt Thalamus. Der Politik- und Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Dirk Nabers dachte über die Fäden in der zwischenmenschlichen Kommunikation nach, bevor Knotenpunkte des Glaubens am Ende des Abends zum Thema eines religionsphilosophischen Beitrags von Pastor Dr. Bernd Schwarze wurden.
Charlotte Kerners Text sowie alle andere Beiträge - deren Länge mit Fünf-Minuten vorgegeben waren - und das gesamte, auch musikalische Abendprogramm sowie die Termin der folgenden Petri-Visionen sind hier nachzulesen.