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GESCHRIEBENES

Was mir wichtig ist…

Meine erfolgreichsten Bücher - die Biografie "Lise, Atomphysikerin" und der Roman "Blueprint - Blaupause" - sind mir die wichtigsten geblieben,  weil sie bis heute immer noch hoch aktuell sind.

In der „Lebensgeschichte der Atomphysikerin Lise Meitner“, die als Frau und Jüdin gegen Diskriminierung kämpfen musste, geht es auch um die friedliche und kriegerische Nutzung der Atomenergie. Die Entdeckung der Kernspaltung, an der Meitner beteiligt war, und die Konstruktion der Atombombe machten das 20. Jahrhundert zum „Atomzeitalter“ und prägen unsere Welt bis heute: Angesichts des Krieges in der Ukraine wird erneut darüber gestritten, ob Atombomben einen globalen Frieden sichern können oder die Welt bedrohen und vernichtet werden müssen. Und ob die Energie liefernden Atomkraftwerke überhaupt beherrschbar sind oder nur tickende Zeitbomben.  

Im unserem, dem  21. Jahrhundert wurden die Biomedizin und Gentechnik - neben der Künstlichen Intelligenz - zu den neuen Schlüsseltechnologien, die unsere Welt und unser Zusammenleben bereits verändert haben und weiter umwälzen werden. Im Roman „Blueprint - Blaupause“ geht es um Eingriffe in die Fortpflanzung mit Methoden, die es in Zukunft  ermöglichen könnten, verbesserte oder gar "neue Menschen" zu produzieren. Nicht zufällig warnen viele Forscher:innen vor einem „genetischen Hiroshima“, und die 2020 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichneten Entwicklerinnen der "Gen-Schere CRISPR" vergleichen selbst dieses mächtige Instrument mit der Entdeckung der Atomspaltung. Andere können „Die nächste GENeration“ optimierter Menschen kaum erwarten.

Für das gleichnamige  Buch haben meine Co-Autorinnen und ich als Motto das folgende Zitat der Chemie- und Physik-Nobelpreisträgerin Marie Curie gewählt: Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen. Daran schließt sich als zweites Leitmotiv ein Satz von Albert Einstein an: Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Und deshalb vereint dieses Buch „Science + Fiction", also wissenschaftliche Reports, die den Stand der Forschung darlegen, und Kurzgeschichten, die fantasieren, was die Zukunft noch bereithalten könnte. 

Und heute, vierzehn Jahre später im Jahr 2023, schreibe ich wieder an einem Buch, in dem Science & Fiction ebenfalls vorkommt, das aber vor allem ein Buchprojekt ist, das  biografisch-literarisches Erzählen und eine imaginierte Zukunft kombiniert. Wissen und Fantasie, Wissenschaft und Poesie -  das sind keine Gegensätze, sondern zwei Dinge, die sich gegenseitig befeuern und die im  Leben der Frauen, die ich porträtieren und zusammenbringen werde, eine wichtige Rolle spielen. 

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Romane   allgemein

Ihre bislang vier Romane und einige Kurzgeschichten bezeichnet Charlotte Kerner gerne als Factasy, eine Mischung aus Fakten und Fantasie, weil darin wissenschaftlich Mögliches „nur“ weitergedacht wird. Das taten bereits wichtige Großmeister der Genres Fantasy und Science Fiction, denen sich die von ihr herausgegebene Anthologie „Die Fantastischen 6“ widmet. 

Porträtiert wird dort auch die Autorin des weltbekannten Buches Frankenstein, Mary Shelley (1797 – 1851), die in diesem SF-Klassiker große Fragen zum Kern des Mensch-Werdens und Mensch-Seins aufwirft. Deshalb taucht dieses Werk als eine Art Leitmotiv in Kerners Roman KOPFLOS auf, der das Verhältnis von Leib und Seele, Körper und Geist als großes Thema hat. 

Ebenso faszinierend und aktuell geblieben sind bis heute die Gedankenexperimente des Kult-Autors Philip K. Dick (1928 – 1982), der inzwischen als der "Kafka Amerikas" gilt. Über diesen für sie immer noch inspirierenden „Blade Runner“ hat Charlotte Kerner in der Sammlung das gleichnamige Porträt geschrieben.

Ihr letzter Zukunftsroman "Jane reloaded" beschäftigt sich mit den Gang der Evolution und endet im Jahr 2161 mit der Frage: "Wie sieht die Erde in 10 000 Jahren aus? Wird es Homo sapiens  dann überhaupt noch geben?" Die Romanfigur Jane reloaded,  eine Wissenschaftlerin, prophezeit, dass es neue "Ent-Artungen und Ent-Grenzungen" auf dem Planet Erde geben muss. Ein  Thema, an das Charlotte Kerner in ihrem neuen, in Arbeit befindlichen Buchprojekt anknüpfen wird.   

Biografien   allgemein

Zahlreiche  Frauenbiografien hat Charlotte Kerner allein und auch zusammen mit Kolleg:innen in von ihr herausgegebenen Sammelbänden recherchiert und neu aufgeschrieben: Denn Her-Story und nicht länger nur His-Story zählt. Seit der zweiten Frauenbewegung wurden viele Ahn:innen - vom Mittelalter​ bis in unsere Zeit -  wieder entdeckt und gewürdigt und  Frauengeschichte(n) mit einer neuen Perspektive erzählt. Weil Frauen wissen wollen, auf welchen weiblichen Schultern sie stehen und welche Vor- und Leitbilder existieren. Denn, so die amerikanische Philosophin Gerda Lerner: „Zukunft braucht Vergangenheit.“ Und die Zukunft wird weiblich(er).


Aus diesem Rahmen fällt Kerners Biografie „Rote Sonne, Roter Stern" heraus. Denn darin erkundet sie die Lebensgeschichte des Gründers der Volksrepublik China, Mao Zedong (1893 - 1976), der als Rebell begann und als Tyrann endete. Der Hintergrund dieser Arbeit: Ein Jahr nach Maos Tod, dem Ende der Kulturrevolution 1977, kam die Autorin für zwölf Monate als Austauschstudentin des DAAD in dieses Land im Umbruch. Im Jahr 2012, eine Generation später, bereiste sie erneut die erstarkte Weltmacht und arbeitete drei Monate als Kurzzeitdozentin des DAAD mit Deutsch-Studierenden. Diese beiden prägenden Erfahrungen wurden in der Mao-Biografie mitverarbeitet. Weil außerdem – zusammen mit einer Sinologin – während des ersten Aufenthalts im Reich der Mitte Charlotte Kerners allererstes Buch „Jadeperle und großer Mut – Chinesinnen zwischen gestern und morgen“ entstanden war, schloss sich mit dieser Mao-Biografie für die Autorin, wie sie selbst sagt, " auch ein Kreis zwischen gestern und heute".

Eine besondere Art Biografie ist das Buch "Sehnsuchtsfels Mallorca". Charlotte Kerner erzählt darin die Geschichte dieser oft verkannten größten Balearen-Insel: Von der ersten Besiedlung bis zum heutigen Tourismus-Rausch. In Kunst- und Kulturwanderungen werden die  vielfältigen Gesichter Mallorcas, wo die Autorin zeitweise lebt, erlebbar und sichtbar – sowohl in Worten als auch ergänzt durch  die schwarz-weiß Fotografien von Anja Doehring.

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